(Adrians Defaultverb ist momentan "bin". Wenn ein Satz kein Verb, dann "bin".)
"Ich das Sandmännchen" ist ein Spiel das ihm seine beiden Cousins beigebracht haben und das daraus besteht, dass man Wohnung oder Haus verlässt und kurz drauf wiederkommt um allen anwesenden (virtuellen) Traumsand in die Augen zu streuen. Eigentlich ein eher gefahrloses Spiel ohne große Risiken. Sofern man die Kontrolle über die Schließinfrastruktur hat. Das dem nicht immer so ist, wissen wir seit gestern:
Nach schönem Tag mit üppigem Mittagsmahl, viel frischer Luft und großen Kuchen, am Abend heimgekommen. Elternteil1 direkt links abgebogen (Porzellanabteilung), Elternteil2 mit der eigenen Entkleidung beschäftigt. "Ich das Sandmännchen". Türknall. Schlüsselklappern. Äh...Moment...war da nicht eben noch ein Kind in unserer Wohnung? *Aaaargh*. Noch bevor ich zur Wohnungstür eilen konnte...*Klack*. Zugesperrt.
Weil der Schlüssel von Außen steckte, nutzte der Zweitschlüssel von innen auch wenig. Da steht also nun ein Zweijähriger im Treppenhaus, kommt nicht in seine Wohnung und verlangt von seinen Eltern lautstark das ihm aufgemacht wird. Dann auch noch Treppenlicht aus und die Panik ist perfekt.
Wir sollten uns echt mal die Telefonnummern unserer Nachbarn notieren, im Telefonbuch findet man die nämlich alle nicht. Wenigstens war unsere gute Seele und zwei Blocks entfernt wohnende Drittschlüsselbesitzerin erreichbar und bereit sich sofort aufs Radl zu schwingen. Stellte sich dann aber als unnötig heraus, denn irgendwer im Haus war wohl von dem Krach dazu bewogen worden wenigstens mal das Treppenlicht einzuschalten (hätte ja wohl auch mal nachsehen können was die Ursache des Krachs ist) und offenbar hat Adrian sich dann doch irgendwie gefangen, denn plötzlich war die Tür auf. Großes Umarmen und Trösten.
Anlässlich eines größeren Familienfests im Mai und unter Mitwirkung der Planlosigkeit seines Vaters, hatte er es schon geschafft sich bei knallem Sonnenschein und samt Schlüssel im Auto einzusperren. Einer meiner Neffen erlangte in ähnlichem Alter dadurch eine gewisse Berühmtheit, dass er seine Mutter in Unterhose und T-Shirt auf den Balkon sperrte. Ein Familienfluch?