Welche Macht Wörter besitzen, versteht man wohl erst so wirklich, wenn man das Vergnügen hat im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Fakten schaffen durch Aufschreiben. Das funktioniert z.B. hervorragend bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen: "Die Lösung kostet uns in den nächsten Jahren x1 EUR. Die Ersparnisse belaufen sich auf x2 EUR (x2>x1). Das Projekt ist damit wirtschaftlich." Dabei ist x1 nur unzureichend und x2 garnicht weiter aufgeschlüsselt. Ist auch egal, denn das Projekt ist ja wirtschaftlich. Steht doch da. Punkt.
Das funktioniert auch für Definitionen: Ein Server ist ein Server, wenn irgendwo steht das er ein Server ist. Auch wenn es bei der objektivsten aller Betrachtungen eigentlich ein Client ist. Oder ein 650W Bosch Bohrhammer. Oder eine Scheibe Graubrot. Völlig egal, denn es ist ein Server, weil ein naiver, steuerfinanzierter Admin, zur falschen Zeit das falsche Wort geschrieben hat.
Nach der Besprechung wartete diesmal leider kein umzubauendes Rack auf mich, dafür aber ein steinzeitliches SLES8, auf das man wunderbar einprügeln konnte. An dieser Stelle einen ganz lieben Dank an Fr. v. K für das Überlassen Ihres Mannes bis spät in die Abendstunden hinein. Zu zweit prügelt es sich einfach besser und das SLES hatte am Ende nicht den Hauch einer Chance.
An hier mitlesende Vorgesetzte: Hr. P bekommt mit sofortiger Wirkung eine fette Gehaltserhöhung. Warum? Weils hier steht!