Von Weitem betrachtet sind sich zwei der drei in meinem Arbeitsalltag vorkommenden Arten von Menschen nicht unähnlich: Verwalter und Administratoren. Beide "verwalten". Was die erstgenannten verwalten, weiß ich garnicht so genau. Wahrscheinlich wird die - in meinem Fall "öffentliche" - Verwaltung verwaltet. Die zu verwaltenden Objekte der Administratoren sind Systeme, im vorliegenden Fall elektronische und datenverarbeitende und i.d.R. klar definiert und nach logischen Regeln arbeitend. IT eben. Wortschöpfungen wie "Systemverwaltung" oder "Systemverwalter" sollen diese Verwandschaft beider Berufsgruppen verdeutlichen. Aber Vorsicht! Es handelt sich um eine Falle, denn auf welch unterschiedlichen Planeten beide leben, kommt auf erschreckende Weise dann zum Vorschein, wenn Vertreter beider Gattungen über Fragen der IT-Sicherheit diskutieren und dabei ein gemeinsames Verständnis so mancher Definition benötigen, um ein weiteres (Verwaltungs-) Vorgehen festlegen zu können. Wann ist eine Applikation als "sicher" zu bezeichnen? Was unterscheidet einen Webservice von einer Webapplikation? Und "was spricht im Netz" wenn ein mit .Net implementierter (Netzwerk-) Dienst auf einem Linux läuft? Die Applikation? Oder Mono? Die (g)libc? Oder am Ende der Kernel und sein Netzwerkkarten-Treiber? Ist der Dienst eine lokale oder eine Netzwerkapplikation? Und wenn ja, was ist dann Mono? Nein, "Laufzeitumgebung für .Net-Code" ist keine mögliche Antwort im Kontext dieser Fragestellung...Wäre ja auch viel zu einfach. Gehört das in SLES10 enthaltene atftp eigentlich noch zum Betriebssystem? Und was sind überhaupt Administrationstools? Und was nicht?
Nach der Besprechung lief ich direkt ins RZ um dort die Schienen eines Rittal-Racks zu versetzt. 24 Schrauben und eine Blase später war ich halbwegs geerdet (die Schienen natürlich auch) und konnte wieder normale Gespräche mit normalen Menschen führen.