entschuldigt bitte wenn ich etwas aushole. Ich geh' und fahr' da heute so durch die Stadt. Mit Kinderkrippe, Büro, Außenstelle und Daheim als über den Tag verteilte Ziele. Jeweils den aktuellen (und IMHO sehr gelungenen)
Chaosradio Express Podcast im Ohr. Und als ich
Hans Hübner so über seine Anfänge mit vernetzten Rechnern erzählen höre, kann ich nicht umhin auch über meine eigenen zarten Berührungen mit diesen Themen nachzudenken. Auch wenn zwischen unser beider Anfänge etwa eine Dekade liegt, so lassen sich doch einige Parallelen ausmachen und ein Bild aus der Jugend dringt verschwommen ins Bewusstsein: Der (nicht mehr ganz so) kleine Olli sitzt im elterlichen Dachgeschoss in seiner Hackerbude vor einem Linux/
SLS-Rechner und ist stolz wie Oskar, weil dieser jetzt Teil des großen Internet ist. Das muss so 1993/94 gewesen sein als das
PPP funktionierte (im Gegensatz zu
SLIP, was das nie so richtig wollte) und eine wenige Jahre laufende
UUCP-über-Telefon-Installation zugunsten von UUCP-über-TCP (und dann irgendwann natürlich SMTP, NNTP, usw.) ablöste. Der Weg, vom 300-Baud Modem und den ersten Mailbox-Aktivitäten Anfang der 90er, bis zu diesem Punkt (immerhin schon 14k4), war allein schon interessant. Nun in der Lage zu sein, ein IP-Paket unmittelbar um den Globus zu schicken, geradezu revolutionär. Weniger euphorisch sah das Hausherr und Erzeuger, der einer
Traceroute-Ausgabe mit einem in Australien stehenden Ziel nur wenig abgewinnen konnte. Nüchtern wurde er mit der Frage kommentiert, was es das dortige System denn interessieren würde wenn ich ihm verschiedene
UDP-Datagramme schicke um den Weg dorthin zu ermitteln. Vermutlich ähnlich viel, als wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Und dieser Sack Reis ist es, der Dich, liebe
NetApp, ins Spiel bringt. Denn es sollte mich doch eigentlich ähnlich wenig interessieren, wenn in den Niederlanden eine Festplatte ausfällt. Aber nein. Du sorgst in schöner Regelmäßigkeit dafür, dass ich das mitbekomme. Zuletzt lässt Du mich von Deinem Supportpartner nachts um viertel vor 2 (!) anrufen um mir dies sogar persönlich mitzuteilen. Ich muss Dir vermutlich nicht näher erläutern welche Meinung ein schlafendes
Kleinkind zu nachts klingelnden Telefonen hat.
Und all das, weil Du es seit Monaten nicht schaffst eine Installation eines anderen Kunden in Deinem eigenen System diesem und nicht mehr uns (ie. $arbeitgeber) zuzuordnen. Unsere Systeme stehen im schönen
München und wenn uns Allmachtsphantasien nicht ganz fremd sind, haben wir doch (aktuell?) keine Pläne die Landeshauptstadt München in Bereiche im angrenzenden Ausland auszudehnen.
Im Büro stapeln sich mittlerweile die aufgrund dieses "Drehers" gelieferten Platten (denn abholen tust Du sie ja auch nicht, auch wenn Du es jedesmal versprichst) und wenn Du wenigstens dafür sorgen könntest, dass uns in solchen Fällen immer die selben Typen zugeschickt würden, dann können wir uns bald über die Anschaffung eines leeren Diskshelf unterhalten, die eigentlich nach Holland gehörenden Platten dort reinschieben und den "rotating rust" einer sinnvollen Verwendung zuführen. Aber mal mickrige (ie. 500GB)
SATA-Platten, mal
FC, mal
SAS...So wird das nichts.
Viele Grüße,
Dein Olli
P.S.: Exaggerations intended